«O Gott,
komm mir
zu Hilfe!»

Was machen die Mönche den ganzen Tag? Wie geht es beim Gebet zu und her? Und beim Essen? Welche Arbeiten verrichten sie? Welchen Menschen begegnen sie?

Als Laie kann man sich das Leben als Mönch nicht so richtig vorstellen. Jedoch: Pater Paul Tobler schreibt darüber. Regelmässig in seinem Blog.

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Gut organisierte Wochendienste

Ein Benediktinerkloster ist gut organisiert. Es gibt verschiedene «Ämtli». Also Dienste, die für eine Woche lang übernommen werden und dann an einen nächsten Bruder übergehen. Diese Dienste sind schon in der Benediktsregel grundgelegt – der heilige Benedikt hatte einen klaren Blick auch für die praktischen Anforderungen des klösterlichen Zusammenlebens.

Einerseits gibt es die Dienste in der Liturgie. Die Cantoren haben die Aufgabe, in der Vigil am Morgen den Startvers der Psalmen vorzusprechen, worauf alle anderen einstimmen können. Ausserdem lesen sie einen Psalm vor, der nicht von allen miteinander gebetet wird. Daneben gibt es den Versikular: Er liest den allerersten Psalm des Tages vor, um 05:30 Uhr, das sogenannte Invitatorium, das ist der Eröffnungspsalm. Dann trägt er zwischen den Psalmen eine Bibellesung vor und hat kleine Zwischenverse zu sprechen. Schliesslich gibt es noch den «Wochner», das ist der Priester, welcher für eine Woche lang die Schlussgebete und Segensbitten übernimmt und den Gottesdiensten vorsteht.

Andererseits gibt es wechselnde Dienste im Haus. Die sogenannten Tischdiener holen bei den Mahlzeiten die Platten in der Küche, bringen sie auf einem kleinen Wagen in den Speisesaal und verteilen sie. Am Schluss der Mahlzeit sammeln sie Platten und Geschirr ein. Gleichzeitig sitzt der Tischleser in seiner Nische mit Mikrofon und liest die aktuelle Tischlektüre vor. Wer diese Dienste hat, isst im Anschluss an die anderen. Die Zubereitung des Frühstücks muss ebenfalls geregelt sein – hier ist es eine fixe Einteilung pro Wochentag, wer früher aufsteht, die Getränke erwärmt und die Zutaten fürs Frühstück auf die vorbereiteten Tische stellt.

Die gute Organisation erleichtert das Zusammenleben und erübrigt viele Fragen. Besonders in einer grösseren Gemeinschaft und bei begrenzter Gesprächszeit ist das sicher wichtig. Es bewahrt vor Konflikten und sichert den Frieden. Für den Anfänger sind die Dienste teilweise etwas kompliziert. Aber umso eingespielter verläuft es, sobald sich eine gewisse Routine eingestellt hat. Am Sonntag gibt es ein kleines Gebet zum Dienstantritt und dasselbe am Samstag bei Dienstende. Mit der Formel «O Gott, komm mir zu Hilfe!» bittet man im Speisesaal um den Segen, den Mitbrüdern mit der Aufgabe einen guten Dienst erweisen zu können.

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