Vom mittelalterlichen Passkloster und seinen drei Kirchen sind die heute sichtbaren Ausgrabungen im Innenhof, der Chor der Marienkirche sowie ausgestellte Funde im Klostermuseum erhalten.
Mit dem Klosterneubau im 17. und 18. Jahrhundert wurde die mittelalterliche Gebäudelandschaft durch eine «imposante barocke Kirchenburg» ersetzt.
Die Klosterkirche ist im Schweizerischen Kunstführer GSK («Die Benediktinerabtei Disentis») ausführlich dokumentiert:
«Raum, Kirchenfassade und Kloster bilden inmitten der Bündner Hochgebirgslandschaft einen Stil, den man alpinen Barock nennen möchte» (Oscar Sandner). Die Klosterkirche St. Martin bildet den Ostflügel des eindrücklichen Klosterkomplexes. Sie stellt einen der frühen Wandpfeiler-Emporen-Räume in der süddeutschen barocken Kulturregion dar. Ihre kompakte Ausführung mit der Bildung einer Lichtrahmenschicht an den Längsfassaden ist zudem eine einmalige Architekturleistung der Vorarlberger-Schule.
Die Altarausstattung stammt zum grossen Teil aus der Erbauungszeit und umfasst auch zwei bedeutsame Renaissancealtäre der Vorgängerkirche St. Martin III.