Gymnasium
& Internat

Klicken Sie den Beitrag an, der Sie interessiert.

e-DISENTIS HERBST 2015 » RUBRIK GYMNASIUM & INTERNAT » RÜCKSCHAU

Matura 2015: Bestanden!

Herzliche Gratulation!

Für 31 Maturakandidatinnen und -kandidaten ging am 9. Juni 2015 ihre Bildungskarriere am Gymnasium & Internat Kloster Disentis zu Ende.

30 Schülerinnen und Schüler durften am Abend im Peter-Kaiser-Saal ihre Maturazeugnisse von Rektor Dr. Bruno Hensler in Empfang nehmen. In seiner traditionellen Dankes- und Segensandacht gab Abt Vigeli Monn den Maturae und Maturi seine Gedanken mit auf den Weg. Er hielt dabei nicht nur kurz Rückschau und bedachte, wie aus den «Kleinen» und «Süssen» der 1. Klasse junge Erwachsene  geworden sind. Er lenkte den Blick auch in die Zukunft – auf Perspektiven, Überraschungen und Fährnisse, die sich auf dem Lebensweg einstellen werden.

Die gesamte Lehrer- und Schülerschaft gratuliert den Maturanden 2015 zu ihrer Leistung und wünscht für den kommenden Studiums- und Berufsweg alles Gute auf dem je eigenen Weg nach oben. 

Sitzend (v.l. n.r.): Nina Defuns; Linus Tschaler; Alessia Janka; Amanda Deplazes; Roman Flepp; Livia Carigiet; Nadja Deflorin; Simon Zurfluh; Alexa Fry

2. Reihe (v.l. n.r.): Rebecca Steger; Alessandro Maissen; Aurelia Albrecht; Mirco Darms; Annalea Venzin; Lara Peng; Alina Hendry; Davide Beer; Jamilé Braga

3. Reihe (v.l. n.r.): Samuel Sossai; Paulina Sawlewicz; Joel Schnellmann; Timo Bundi

4. Reihe (v.l. n.r.): Andriu Defuns; Pietro Jacomet; Florian Zurfluh; Ursin Waldvogel; Simon Blumenthal; Matias Jacomet, Melvin Filli; Riem Coray; Sofia Cerboni

Predigt von Abt Vigeli Monn an der Dank- und Segensandacht «Matura 2015»

Liebe Maturae und Maturi von 2015,

für eine gute Besinnung ist es wichtig, nicht nur an das zu denken, was vor einem liegt. Wer seine Besinnung darauf beschränkt, wird leicht «kurzsichtig». Der übersieht vieles und nimmt nicht richtig wahr, was einen alles für die Zukunft zuversichtlich stimmen kann.

So möchte ich euren Blick zuerst einmal in die Vergangenheit lenken. ... Denkt einmal zurück, an die letzten Jahre. ... 

Damals: Ja, wie war das. ... Da kamt ihr, klein und süss, mit grossen Augen, mit Respekt vor den vielen Lehrern und auch mit viel Respekt vor den grossen und erwachsenen Schülern aus der 6. Klasse. 

Sechs Jahre liegen dazwischen. Das ist schon ein längerer Lebensabschnitt. Der geht nun zu Ende.

Ihr seid diesen Weg gegangen; ihr habt vieles auf diesem Weg gelernt und erlebt: Ihr habt euch prächtig dabei entfaltet; aus den «Kleinen» und «Süssen» der 1. Klasse sind junge Erwachsene geworden. Es ist euer Weg, der euch manchen Erfolg beschert hat; auf dem ihr zugleich manche Träne vergossen habt. Das alles liegt hinter euch.

  • Wenn ihr es recht bedenkt: Ihr seid diesen Weg nicht alleine gegangen.
  • Wenn ihr es recht bedenkt: Vieles war nicht nur euer Verdienst.
  • Wenn ihr es recht bedenkt: Nicht nur Eltern und Lehrer, Gott selber war euch in all den Jahren vor allem ein wohlwollender Gott und Vater.

Wenn man in dieser Weise zurückschaut, dann kann man mit Zuversicht nach vorne schauen.

Diese Art von Rückschau öffnet Perspektiven: Hat Gott sich nicht sehr grosszügig im Leben einer und eines jeden Einzelnen von euch erwiesen? – Hat er es nicht?

Und wenn er sich so grosszügig erwiesen hat, dann wird er es auch in Zukunft tun; ihr – und wir alle – wir müssen ihn nur hineinnehmen in unser Leben. Wir müssen regelmässig bedenken, dass wir alles, was wir sind und haben, zuerst einmal ihm verdanken, und dann auch diesem Glauben entsprechend leben.

Auch als Lehrer lernt man ja beständig – etwa: bei Schülern nachzufragen, ob sie auch alles verstanden haben. 

Erlaubt mir deshalb, hier noch einmal nachzufragen: Habt ihr verstanden, was das heisst, dass wir alles, was wir sind und haben, zuerst einmal Gott verdanken, und dann auch entsprechend diesem Glauben und dieser existentiellen Beziehung, die da besteht, unser Leben gestalten?

Vor diesem Hintergrund wird der eben gehörte Schrifttext ganz aktuell

Der Herr sprach zu Abram – noch heisst er nicht Abraham, diesen Namen gibt ihm Gott erst später, weil er Gott vertraut, ihm uneingeschränkt geglaubt hatte ... Der Herr sprach also zu Abram: «Zieh weg aus deinem Land, von deiner Verwandtschaft und aus deinem Vaterhaus in das Land, das ich dir zeigen werde.»

Gott sagt ihm nicht: «Zieh in das Land, in dem Milch und Honig fliesst»;

er verspricht keine glänzende Karriere, kein leichtes Leben; er sagt auch nicht: «in das Land Kanaan», er nennt keinen Namen, er sagt nicht: «... geh an die Uni Basel oder an die ETH in Zürich», oder «... geh in das Lehramt» oder «in die freie Wirtschaft», nein, es bleibt einfach bei dem: «Geh in ein Land, das ich dir zeigen will» ... das heisst doch: «Lass dich überraschen», .... «brich erst einmal auf, und dann werden wir gemeinsam gehen». Der Weg ist nicht vorgezeichnet für Abraham.

Es mag ja sein, dass einige von euch bereits ganz konkrete Perspektiven haben. Aber auch dann muss man offen bleiben können für Überraschungen ... «... in ein Land, das ich dir zeigen will», sagt Gott, und nicht: «in das Land, das du dir vorstellst».

Bei aller Planung sollten wir Menschen immer ganz offen bleiben für Gottes Pläne mit uns.

Gottes Pläne sind grösser als unsere Vorstellungen. Es ist ein schönes Wagnis, sich darauf einzulassen und sich dem zu öffnen. 

Da bleibt wohl immer ein Stück Ungewissheit, aber zugleich gibt Gott ein Versprechen: «in ein Land, das ich dir zeigen werde».

Das heisst doch: «Du wirst nicht orientierungslos bleiben.» Es wird Wegzeichen geben, Landmarken, und es gibt ein Ziel!

Gott zieht sich nicht zurück aus eurem Leben, auch wenn ihr diesbezüglich Fragen habt nach dem, was eurem Mitschüler widerfahren ist.

Hört auch in Zukunft auf Gottes Wort; erbittet seine Gnade, um die Zeichen und Wegmarkierungen zu erkennen, die er euch schicken wird. Dann werdet auch ihr in der Lage sein, das Land zu finden, das Gott euch zeigen will.

«Abram glaubte Gott.» Viel mehr als seinen Glauben hatte er nicht, als er aufbrach.

Keine Rückversicherung, nichts Konkretes in der Hand, keine Landkarte, keinen Reiseprospekt. ... Er hat sich von Gott tragen und führen lassen.

Und wenn ihr angekommen seid, so denkt ab und zu an die verschiedenen Wegstrecken und an die Begleiter auf diesem Weg. Denkt auch an das GKD, an eure Lehrerinnen und Lehrer. Wir freuen uns, immer von euch zu hören und euch bei einem Besuch hier wiederzusehen. Einstweilen begleiten wir euch mit unseren besten Wünschen und mit unseren Gebeten.

e-DISENTIS HERBST 2015 » RUBRIK GYMNASIUM & INTERNAT » RÜCKSCHAU

Matura 1975: Wiedersehen nach 40 Jahren

Sobald wir den Augenblick zum Verweilen auffordern, gehen wir zugrunde. 

Wiedersehen nach 40 Jahren Matura am 5. und 6. September 2015

1975 Maturazeitung

«Lieber Leser! Wir rufen Ihnen ein Aufwiedersehen zu, denn wir möchten uns nicht von Ihnen verabschieden, da Sie uns in jeder Lebenslage begegnen werden. Sei es, dass Sie physisch oder seelisch leidend sind, sei es, dass Sie in Meinungsverschiedenheit mit dem Gesetz sind, sei es, dass Sie Ihrem Sprössling eine humanistische Bildung angedeihen lassen wollen, oder sei es, dass Sie nicht wissen, wie man lohnend Geld investiert, immer sehen wir uns wieder! Sie brauchen unsere Hilfe!»

2015 Klassentreffen

Biendi

Da sind wir wieder! 40 Jahre später. Haben wir Sie irgendwann getroffen? Konnten wir Ihnen helfen? Haben wir Ihre, haben wir unsere Erwartungen erfüllen können? 

60-jährig, immer noch mitten im Erwerbsleben stehend, kommen wir einmal mehr zusammen – diesmal in Disentis.

Ziehen wir Bilanz? Nein, wir halten inne, schauen zurück, geniessen den Moment und blicken nach wie vor zuversichtlich in die Zukunft.

Dankbarkeit

Diese fühlen wir gegenüber der Klostergemeinschaft. Wir sind so, wie wir sind – auch dank ihr. Diese fühlen wir gegenüber unseren Kameraden, nicht immer präsent im Alltag, aber ahnbar wie ein Netz im Dunkeln unter dem Trapez. Und diese fühlen wir gegenüber dem Leben, das uns trotz vieler zum Teil schwerer Prüfungen wohlgesinnt war und ist.

Kultur

Wir besuchen die begehbare Skulptur Matias Speschas in Trun – Wolkenformationen über den Mauerlinien, Alphornklänge im Ohr und den Erklärungen Tarcisi Guldimanns lauschend. Wunderbarer Gesang im Atelier von Luis Defuns, begleitet vom Klavier, lässt uns anschliessend selbst beinahe vergessene, aber trotzdem schnell wieder bekannte romanische Lieder singen. Pater Bruno Rieder führt uns durchs genial konzipierte Mädcheninternat Gion A. Caminadas («unser» Unterhaus) und zeigt uns am Sonntag – wie als Gegensatz dazu – die Ausgrabungen mit den weit über tausendjährigen Ursprüngen des Klosters. 

Speis und Trank

Matilda und Tarcisi verwöhnen uns in Trun mit Capuns, Maluns, caschiel e ligionga secca – und «Grämschnitte à gogo». Der Aperitif im Kloster mit den Mönchen, das feine Nachtessen in der «Bündnerstube» und am Sonntag das festliche Mittagsmahl im Kreise der Patres und Fratres sind Erlebnisse unseres Festes, an die unsere Gaumen noch lange «zurückgluschten» werden.

Wehmut

Claudio und Walter berühren uns mit ihrem Blick in die Vergangenheit. Was ist Zeit? Weshalb wollte eine langweilige Schulstunde nie zu Ende gehen – weshalb sind die 40 Jahre schon vorbei? Und doch wissen wir wie Goethes Faust: Sobald wir den Augenblick zum Verweilen auffordern, gehen wir zugrunde.

Spiritualität

Wir sitzen wie ehemals die Erstlateiner in den vordersten Bänken, zusammen mit unseren Partnerinnen: Die rituelle Abfolge der einzelnen Teile der Messe, Orgelklänge, Gesang, Weihrauch – und die schmerzenden Knie – versetzen uns zurück in die Vergangenheit, bis uns Hans mit seiner lebensbejahenden Predigt (rächt hesch!) wieder zurückholt ins Hier und Jetzt.

Dank

Wir danken dem Kloster für die Gastfreundschaft, Abt Vigeli Monn für seine Worte anlässlich des Mittagsmahls, Joe und seinem OK für die grosse Vorbereitungsarbeit, Tarcisi und Matilda für alles, was wir in Trun erleben durften, Claudio und Walter für ihre nostalgischen Blicke zurück, Hans für seine kraftvolle Predigt («Öffne dich!») und unseren Partnerinnen, dass sie diese beiden Tage mit uns an unserem uns prägenden Ort verbracht haben. Wir freuen uns auf das nächste Wiedersehen im Appenzellischen.

Und es war gut!  

Thomas Obrist

Sitzend (v.l.n.r.): Irma Foffa, Rosita Huber, Renata Idzikowska, Nelly Krieg, Margrit Obrist, Olga Cagienard.

Stehend /2. Reihe: Robert Fassbind, Cornelia Fassbind, Matilda Maissen, Dagmar Gram, Ninette Krüsi, Monika Bleisch, Cecilia Hüppi, Hans Hüppi

Stehend /3. Reihe: Abt Vigeli Monn, Claudio Duff, Pietro Tramer, Lorenz Foffa, Peter Duss, Claudio Zortea, Pius J. Cagienard, Peter Kaufmann, Dekan Pater Bruno Rieder

Stehend /4. Reihe: Rolf Krieg, Andrea Bleisch, Thomas Obrist, Joseph Jung, Walter Huber, Claudio Gmür, Tarcisi Maissen, Rudolf  Auf der Maur (Foto Bruder Martin Hieronymi)

e-DISENTIS HERBST 2015 » RUBRIK GYMNASIUM & INTERNAT » RÜCKSCHAU

Matura 1965: Wiedersehen nach 50 Jahren

Wie erleben wir Zeit?

Wiedersehen nach 50 Jahren Matura am 20./21. Juni 2015

Man kennt diese Schrecksekunde. «Mein Gott, wie hat der sich verändert!» Wer sich nur alle zehn Jahre wieder sieht, ist privilegiert für solche Erfahrungen. Aus Bert Brechts Geschichten vom Herrn Keuner ist uns freilich auch ein anderer Schock vertraut. «Ein Mann, der Herrn K. lange nicht gesehen hatte, begrüsste ihn mit den Worten: ‹Sie haben sich gar nicht verändert.› ‹Oh!› sagte Herr K. und erbleichte.»

Dass die Zeit mit unserem Äusseren und unserem Inneren Dinge anstellt, die nicht nur von unserem Willen abhängen, damit finden sich die meisten, älter und gelassener werdend, eingermassen ab.

Wie man erscheint, zumal den anderen, ist nicht unbedingt identisch mit dem, der man ist und als der man sich fühlt. Man hat sein gutes Recht, sich anders wahrzunehmen, als es die Mitmenschen tun. Wer ahnt schon, wie es in jedem von uns ausschaut?

«Quid est enim tempus?»

lasen wir damals im Lateinunterricht bei Pater Bernhard aus dem 11. Buch von Augustins Confessiones. Wir scheinen es nicht immer wissen zu müssen. Zeit verstreicht meist unbemerkt. Sobald wir aber anfangen, über sie nachzudenken, wird es schwierig. Zeit ist die seltsame Macht, die unser Profil schärfen, aber dieses auch verwischen kann. Sie verwandelt uns, manchmal bis zur Unkenntlichkeit.

Bei unserem Treffen haben die vierzehn Überlebenden der damals siebzehn Maturi von 1965 sich alle noch wiedererkannt. Jedenfalls im Äusseren.

Der Zeitschock kam anderswoher: vom Friedhof am Eingang zur Klosterkirche.

Alle unsere damaligen Lehrer – mit Ausnahme von Pater Basil, den wir am Sonntag am Mittagstisch erleben durften – liegen hier still neben einander in grosser Ansehensgerechtigkeit und – wie es der Örtlichkeit entspricht – in absoluter Friedfertigkeit. Pater Ansgar neckt nicht mehr Pater Anselm, Pater Franz spielt nicht mehr Fussball und auch keine falschen Töne mehr auf seiner Bassgeige, Pater Flurin verbessert keine Revox-Geräte, Pater Hildefons zündet keine Zigarette an, bevor er etwas sagt, das ihm wichtig ist... so könnte man am Grab eines jeden nachsinnen über Liebenswürdiges und Skurriles, was unsere Erinnerungen mit diesen Toten verbindet, die vor fünfzig Jahren noch so lebendig waren. 

«Für die, deren Zeit gekommen ist, ist es nie zu spät»,

schreibt Brecht. Seltsamerweise erleben diese toten Lehrer, aber auch die Brüder vom Pförtner Gabriel zum Buchbinder Alois und zum Putzteufel Fintan in unseren Erzählungen eine wunderbare Wiederauferstehung. Für eine ganze Weile sind sie wieder höchst gegenwärtig mitten unter uns. Müsste ich das Grundgefühl von uns allen dazu beschreiben, ich würde es als «nachdenkliche Dankbarkeit» bezeichnen. Brecht hatte recht: Auch für empfundene Dankbarkeit ist es nie zu spät, selbst wenn ihre Stunde oft spät kommt.

Was wir aber in diesen zwei Tagen in Disentis vor allem erfuhren: Das Kloster ist in neuem Aufbruch.  

Man spürt es, wie uns Pater Bruno am Samstag durch die Schule begleitet und die neuen Entwicklungen und Projekte vorstellt. Dynamisch und jugendlich bewegt sind auch die hörbar neuen Stimmen im gregorianischen Gesang während des Gottesdienstes, die Predigt und das Orgelspiel von Pater Urban. Abt Vigeli gibt uns Einblick in das, was auf das Kloster an Herausforderungen in den kommenden Jahren zukommen wird.

Zumal gastronomisch und kulinarisch erleben wir, wie das Kloster sich inzwischen auf neuen Schienen bewegt.

Wir waren begeistert, dass man jetzt auch die höchst irdischen Güter des Lebens – wie gute Speisen, gute Weine und andere schöne Dinge, die man im Klosterladen erwerben kann – als Element klösterlicher Gastfreundschaft ansehen kann. Dem Kloster, allen Patres, Brüdern und Mitarbeitern, gebührt ganz grosser Dank für diese benediktinische «Kultur der Gastfreundschaft», die man bei einem solchen Maturatreffen der Siebzigjährigen in ihren unterschiedlichen Facetten erleben darf. 

Markus Gassner und Fortunato Vincenz sei gedankt für die Organisation des Treffens. Und Pater Athanas, der zum Zeitpunkt unserer Begegnung im Spital war, wünschen wir von Herzen baldige Genesung. Die uns begleitenden Ehefrauen und Partnerinnen haben weiblichen Charme und weiblichen Witz in die rein männliche Maturaklasse von damals gebracht.

Die Zeit wird uns gerade nach der siebziger Altersgrenze nach ihrem Gutdünken zeichnen und zurichten.

Shakespeare ist die reichste Quelle, um erwartete, vergeudete, vertane, aber auch erfüllte und beglückende Lebenszeit zu begreifen. Im 19. Sonett lesen wir: «Entstell durch Furchen nicht das Angesicht / Des Freundes mit dem Griffel deiner Jahre, / Dass Schönheit als ein göttliches Gedicht / Unsterblich sich der Nachwelt offenbare.» Im dunklen Hintergrund der Zeit geschieht vieles, das jedem von uns Sinn und Verstand rauben könnte, bis wir uns in zehn Jahren wieder sehen. Aber wenn das «Wirbelrad der Fortuna» – nach Shakespeare – oder «Gottes Vorsehung» – nach Abt Beda – es mit uns gut meinen, könnte sich uns auch im bevorstehenden Lebensabschnitt noch manches «mirabile mysterium» eröffnen. Ausserhalb und innerhalb des Klosters.

Iso Camartin


Dritte Reihe (v.l.n.r.): Fortunato Vincenz, Gieri Isenring, Iso Camartin, Engelbert Neff, Klaus Schmuki, Remo Bornatico, Federico Guardia,

Zweite Reihe (v.l.n.r.): Regula Isenring, Joseph Sauter, Thomas Zehnder, Ruedi Schönbächler, Anton Schmid, Markus Gassner, Reto Parpan, Doris Gerhardt 

Erste Reihe (v.l.n.r.): Daniela Brühwiler, Theresa Susanna Kamienski, Rita Schmuki, Regula Sauter, Christa Parpan-Dericum, Marlies Gassner, Heidi Schmid

«Was mir Bruder Luzi noch sagen wollte...»: Ich erinnere mich gern an dieses Mittagessen, weil Bruder Luzi so ein wunderbarer Gesprächspartner war an diesem Tag. 

Foto Gieri Isenring

e-DISENTIS HERBST 2015 » RUBRIK GYMNASIUM & INTERNAT » RÜCKSCHAU

GKD goes east: Die erste Schülerin, die ersten Schüler

Integrations- und Austauschprogramm

Ze Anxiu, Bai Xing Yu, Zhang Shechao: Die ersten Schüler und die erste Schülerin aus China

Am 10. Juli 2015 um 11.11 Uhr hat am Gymnasium & Internat Kloster Disentis ein neues Kapitel begonnen.

Der erste Schüler im Integrations- und Austauschprogramm mit China ist für seinen sprachfokussierten Vorbereitungskurs in Disentis eingetroffen. Am 11. sowie am 15. Juli 2015 folgten je eine zusätzliche Schülerin bzw. ein zusätzlicher Schüler.

Vorselektion durch Schweizer Stiftung Bildungsanker

Ze Anxiu und Bai Xing Yu aus Nanjing sowie Zhang Shechao aus Beijing müssen in einem ersten Schritt ihre Deutschkenntnisse auf- und ausbauen, bevor sie ihren Weg zur Bündner Matura am Gymnasium & Internat Kloster Disentis antreten können. Ein erster Eindruck der betreuenden Sprachlehrpersonen bestätigte, dass die fürs Disentiser Programm von der Schweizer Stiftung Bildungsanker vorselektionierten Schüler über ein sehr hohes Leistungsvermögen verfügen.

Deutschkenntnisse auf Niveau A2

Nach acht Wochen intensivem Sprachtraining erhielten die drei Schülerinnen und Schüler aus China nun auch von offizieller Seite ihre sehr guten Sprachfortschritte attestiert. Beim Test beim Bündner Amt für Migration konnten sich alle drei über das geforderte A2-Niveau der deutschen Sprache ausweisen. Und nicht nur das: In der Standortbestimmung konnten alle drei Schüler im Sprechen und Schreiben schon im beginnenden bzw. mittleren B1-Niveau verortet werden.

Bei der Ankunft in Disentis lächelt selbst die Sonne (v.l.n.r.) Rektor Dr. Bruno Hensler, Schüler Bai Xing Yu und Mutter Meng Susu, Tom Etter, Ressortleiter Gymnasium, Internatsleiter Hans Jürgen Müller.

Kulturelle Integration

Nebst der sprachlichen Integration ist das Integrations- und Austauschprogramm insbesondere auch auf die kulturelle Integration der Schülerinnen und Schüler im regionalen Kontext sowie im Schulbetrieb und in der Freizeit bedacht. Im Rahmen des Faches «Interkultureller Austausch» begleiten Schülerinnen und Schüler aus der Maturaklasse die neuen Schülerinnen und Schüler und pflegen den kulturellen Austausch; in den Sommerferien lief dies bereits mit Nina Defuns – einer Schülerin der diesjährigen Maturaklasse - an. 

Erste Highlights: Oberalp- und Lukmanierpass

Ein Willkommensausflug der Schülerinnen und Schüler und deren Eltern zusammen mit dem Internatsleiter und dem Rektor und seiner Familie auf den Oberalp- und Lukmanierpass fand grossen Anklang bei den Gästen aus Asien.

Die Eltern der Schülerinnen und Schüler schätzen die klare Luft, die Weite der Landschaft und die bald 1400-jährige Bildungstradition der künftigen Bildungsstätte ihrer Kinder.

Anschauungsunterricht in China

Im Gegenzug bereiste eine Delegation des Gymnasiums & Internats Kloster Disentis, bestehend aus Tom Etter, Ursin Defuns, Hans Müller und seiner Partnerin sowie dem Rektor Dr. Bruno Hensler und dem China-Projektbegleiter Andreas Kühnis China. Auf ihren Stationen in Beijing, Nanjing, Suzhou und Shanghai konnte die Gruppe einen äusserst aufschlussreichen Eindruck gewinnen von der reichhaltigen Kultur, dem Bildungshunger sowie der Prosperität und der Gastfreundschaft.

An Informationsabenden bot sich die Gelegenheit, das Gymnasium & Internat und sein innovatives Ausbildungsprogramm weiteren chinesischen Eltern und Schülern vorzustellen. Die Gespräche in den Schweizer Vertretungen boten Anhaltspunkte, um die begonnene Ausbildungsinitiative weiterzuentwickeln. 

Strategische Weichenstellungen

Das Gymnasium & Internat Kloster Disentis ergänzt mit dieser Internationalisierung sein Bildungsprogramm auf zielführende und attraktive Weise. Zugleich baut es sein Engagement für die Bildung auf einen lückenlosen Ganzjahresbetrieb inkl. Betreuung und Schulung in den Ferienzeiten aus. Dies ganz nach dem Credo: «Via Disentis an die besten Universitäten.»

Nina Hug

V.l.n.r.: Rektor Dr. Bruno Hensler, Andreas Kühnis, Projektcoach China, vor dem Generalkonsulat in Shanghai, Ursin Defuns, Ressort Internationales.

e-DISENTIS HERBST 2015 » RUBRIK GYMNASIUM & INTERNAT » RÜCKSCHAU

Turnhalle I: Start der Renovationsarbeiten

«Trimm dich fit» für die Turnhalle

Umfassende Renovation mit erfreulichen Perspektiven für Nutzung und Umwelt 

Damit im Gymnasium & Internat Kloster Disentis die Schülerinnen und Schüler auf ihrem Weg nach oben auch künftig sportlichen Ausgleich zur geistigen Wissensnahrung erhalten, wird die Turnhalle von September 2015 bis Februar 2016 komplett saniert und mit neuen Sportgeräten ausgestattet.

Balance von Physischem und Psychischem

Das Gymnasium & Internat Kloster Disentis wird geprägt von einer christlich-humanistischen Bildungstradition – seit bald 1400 Jahren. Gemäss diesem Bildungsverständnis ist die Balance von Physischem und Psychischem ein zentrales Element: aktives Lernen durch Sport und Musik steht in Abwechslung mit stillen Lernphasen und der Auseinandersetzung mit wissenschaftlichem Denken. Damit diese Balance gelingen kann, braucht das Gymnasium & Internat Kloster Disentis nicht nur gut ausgestattet Schulzimmer – auch geeignete Sportstätten sind von Nöten. 

Vorübergehende Schliessung

Die Glanzzeiten der seit 1972 genutzten Sporthalle gehören jedoch seit längerer Zeit der Vergangenheit an. Der bauliche Zustand sowie die Sportgeräte entsprechen nicht mehr dem heutigen Standard – so konnte der Unterricht in der Turnhalle nicht länger verantwortet werden. Die Turnhalle wurde deshalb per Schuljahr 2014/15 vorübergehend geschlossen. 

Um den hohen Ansprüchen an die Qualität der Ausbildung und einer modernen Ausbildungsstätte gerecht zu werden, investiert die Trägerschaft, das Benediktinerkloster Disentis, nun in die Total-Renovation der Sporthalle. «Mit der Sanierung der Sporthalle investieren wir in die Zukunft der Jugend» so Abt Vigeli Monn „und zugleich in den Standort Disentis/Mustér als neuzeitliche Bildungsstätte mit Zukunft.»

Mit der Renovation der Turnhalle profitieren nicht nur die Schülerinnen und Schüler des Gymnasium & Internat Kloster Disentis – auch die Gäste des Klausur- und Kulturzentrums sowie diverse Jugendgruppen, die das Kloster Disentis in den Ferienzeiten besuchen, finden in der renovierten Sporthalle eine sportliche Ergänzung ihres Tagesprogramms.

Wie immer: Abt Vigeli Monn packt an – mit tatkräftiger Unterstützung der Turnlehrer: Manfred Walter (links im Bild), Anja Klittich (Bildmitte) und Jakob Berger (rechts im Bild).

Investition von 1,1 Mio. CHF

Das Kloster beauftragt die Fanzun AG mit der Gesamtplanung des 1,1 Mio. CHF schweren Projekts. «Unser Ziel ist es, die Sporthalle unter Berücksichtigung aktueller Vorschriften und Normen für Sportanlagen in einen sehr guten neuen Zustand zu versetzen», sagt Andrea Fanzun, geschäftsführender Partner der Fanzun AG und ehemaliger Schüler des Gymnasium & Internat Kloster Disentis. «Wir wollen dafür sorgen, dass sich viele Generationen sportlich auf dem Weg nach oben mit Freude betätigen können.»

Sportliche Erweiterung, energetische Sanierung, mehrfache Nutzung

Nebst dem Einbau eines neuen Hallenbodens werden die Sportgeräte ersetzt und ergänzt. So erhält die Turnhalle eine neue Kletter- und Boulderwand. Ausserdem werden die Scheiben der gesamten Front der Turnhalle aus energetischen Gründen ersetzt. Bei Abschluss des Projekts erhält das Kloster Disentis eine moderne Mehrnutzungshalle, die durch die Erweiterung der Fluchtwege und den Einbau von neuen WC-Anlagen auch wieder als Versammlungsort der gesamten Schulgemeinschaft genutzt werden darf.

Jeder Getränkebidon zählt

Die Finanzierung eines solchen – notwendigen – Grossprojekts erfordert wie die anstehende Restauration der Klosterkirche die Anstrengungen der gesamten Klostergemeinschaft und darüber hinaus. Im Sommer 2014 startete das Gymnasium hierzu eine Solidaritätsaktion. Zur Stillung des Bewegungsdrangs und Wissendurst verkauften Schüler- und Lehrerschaft des Gymnasiums Kloster Disentis langlebige, stählerne Getränkebidons. Im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe geht der Erlös dieser Solidaritätsaktion an die Sanierung der Sportinfrastruktur. 

Signatur von Abt Vigeli Monn: die Special Edition

In den vier Ausführungen mit den Aufschriften «Bewegungsdrang», «Gust da semuentar», «Wissensdurst», «Aua inspironta» haben die hochwertigen Bidons einen einmaligen Sammelcharakter und können beim Gymnasium & Internat Kloster Disentis für CHF 49.– pro Stück erworben werden. Abt Vigeli Monn hat zudem exklusiv je 60 dieser Flaschen handsigniert und nummeriert. Die Flaschen dieser Special Edition kosten CHF 250.–.

Neueröffnung im Februar 2016

Der Spatenstich und Abbruch des alten Hallenbodens erfolgt durch Abt Vigeli im Beisein geladener Gäste am 7. September. Gemäss derzeitiger Detailplanung wird die Sporthalle im Februar 2016 im neuen Glanz erstrahlen und in die Hände der über weitere Generationen unzähligen Nutzerinnen und Nutzer sowie Gästen von Gymnasium, Internat und Kloster übergeben werden.

Projekt-Eckdaten 

Bauherr Benediktinerkloster Disentis
Baujahr 2015
Gesamtplanung Fanzun AG, dipl. Architekten+Ingenieure, Chur 
Baukosten CHF 1,1 Mio.
Umbauzeit 5 Monate

Weiterführende Links & Informationen 

Über die Fanzun AG, dipl. Architekten+Ingenieure

Die Fanzun AG mit Sitz in Chur, Engadin, Arosa und Zürich verfügt über 50 Jahre Erfahrung im Bauwesen. Das interdisziplinäre Team besteht aus rund 60 Architekten, Ingenieuren, Bauherrenvertretern, Energiefachleuten, Bauleitern und Ökonomen und gehört zu den schweizweit innovativsten Planungs- und Dienstleistungsbüros.

Die Fanzun AG hat sich mit einer Vielzahl architektonisch herausragender Bauten einen Namen gemacht und ist der kompetente Ansprechpartner für die Entwicklung, Projektierung und Realisierung von Bauvorhaben aller Art. Das Unternehmen ist im Besitz der Gründerfamilie und leitender Mitarbeiter.

e-DISENTIS HERBST 2015 » RUBRIK GYMNASIUM & INTERNAT » RÜCKSCHAU

Turnhalle II: Zweite Runde der Bidonaktion

Finanzielle Unterstützung der Turnhallenrenovation durch die Schülerinnen und Schüler

Neue Runde im Bidonverkauf

Die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Kloster Disentis wollen wieder eine eigene Turnhalle haben. «Es ist mühsam, jedes Mal 15 Minuten zum Center da Sport zu laufen und wieder zurück», sagt Lea Stern, Schülerin der dritten Klasse. Mit der Flaschenaktion «Bewegungsdrang & Wissensdurst» haben die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums die Chance, einen Beitrag zur Finanzierung der Renovation der Turnhalle zu leisten.

Das 1,1 Mio. Franken teure Renovationsprojekt benötigt zur Gesamtfinanzierung noch Mittel, trotz verschiedener Abgeltungen und Zusagen durch Fonds und Private. Eine Aktion der Schulgemeinschaft soll hier einen mindestens symbolischen Beitrag leisten: 1400 edle, hochwertige Getränkebidons wurden im Jubiläumsjahr «1400 Jahre Kloster Disentis – Stabilitas in progressu» hergestellt und mit einem Wettbewerb in den Verkauf geschickt.

Die Flaschen gibt es in Rot und Weiss jeweils mit den Aufschriften «Bewegungsdrang», «Gust da semuentar», «Wissensdurst», «Aua inspironta».

Gut 30 Franken pro Flasche gehen an die Turnhallenfinanzierung. Die Flaschen der Special Edition spenden sogar einen Beitrag von 210 Franken an die Renovation.

Zu gewinnen gab es für die Schülerin oder den Schüler, der mit dem Flaschenverkauf am meisten Umsatz erzielte, eine Reise für 4 Personen zum Leichtathletik-Event Diamond League Meeting in Zürich.

Gewinnerin Julia Bernhard (Mitte) mit ihren Kolleginnen Lea Stern (l.) und Lena Kropf (r.) am Diamond League Meeting in Zürich am 3. September. (Foto Julia Bernhard)

Julia Bernhard aus der dritten Klasse hat mit einem Umsatz von CHF 1483.– den ersten Platz im Verkaufswettbewerb erzielt.

Sie konnte total elf Flaschen verkaufen, vier davon aus der Special Edition mit der Unterschrift von Abt Vigeli zu einem Preis von CHF 250.– pro Flasche. 

An das Golden League Meeting in Zürich nahm sie ihre beiden Kolleginnen Lea Stern und Lena Kropf mit. «Es war ein super Feeling, im Stadion in Zürich bei diesem Weltklasse-Event mit dabei zu sein», erzählt Julia von ihrem Ausflug nach Zürich. Für sie war der Gewinn des Preises grosse Motivation, die Flaschen zu verkaufen. «Ich habe meinen Verwandten und Bekannten davon erzählt, was es zu gewinnen gibt und dass ich da gerne hingehen würde. Das war für viele ein gutes Argument, mir die Flasche abzukaufen», erklärt Julia ihre Verkaufsstrategie.

Auch in diesem Schuljahr wird der Flaschenverkauf weitergeführt. Die Preise für die Flaschen:

  • CHF 49.- für eine reguläre Flasche
  • CHF 250.- für eine Flasche aus der Special Edition mit der Unterschrift von Abt Vigeli Monn

Flaschen mit den unterschiedlichen Motiven. 

Im Schülerwettbewerb zu gewinnen gibt es auch dieses Jahr Tickets für das Diamond League Meeting.

Für die Klasse mit dem besten Verkaufsergebnis gibt es zudem eine Reise nach Magglingen zu gewinnen, um dort in den Sporthallen der Schweizer Sportelite zu trainieren. 

Die Flaschen können von Besucherinnen und Besuchern des Klosters auch im Klosterladen gekauft werden. 

e-DISENTIS HERBST 2015 » RUBRIK GYMNASIUM & INTERNAT » RÜCKSCHAU

Diplom für Pater Ioannes Chandon Chattopadhyay

Pater Ioannes neu auch «diplomiert»

Dr. med. MTh Pater Ioannes Chandon Chattopadhyay hat seine Ausbildung an der Theologischen Fakultät der Universität Luzern per 14. September 2015 mit dem Diplom für Lehrer für Maturitätsschulen im Fach Religionslehre abgeschlossen.

Wir freuen uns mit Pater Ioannes über diesen Abschluss und wünschen ihm viel Befriedigung in der Bildungsarbeit der Jugendlichen.

Dr. Bruno Hensler, Rektor

e-DISENTIS HERBST 2015 » RUBRIK GYMNASIUM & INTERNAT » RÜCKSCHAU

Das erste Gruppenwochenende im Tessin: ein voller Erfolg

Abenteuer und Herausforderung, Action und Genuss

Einmal den Alltag für zwei Tage hinter sich lassen, ausserhalb des üblichen Rahmens Zeit miteinander verbringen, Spass, Action, mentale und sportliche Herausforderung sowie das Erleben von Gemeinschaft standen im Focus des ersten Gruppenwochenendes des Internats vom 18. bis 20. September.

Zelte, Schlafsäcke, Proviant

Schon das Einladen der Zelte, der Schlafsäcke und des Proviants in die beiden Kleinbusse gaben einen Vorgeschmack auf den Charakter der kommenden Tage und erzeugte eine  gespannte Erwartung auf das Kommende.

Der Weg nach oben

Nach der ersten Nacht auf einem Zeltplatz am Lago Maggiore ging die Fahrt weiter nach Bosco Gurin (Vallemaggia), dem höchstgelegenen und einzigen Walserdorf im Tessin. Die Fahrt hinauf auf der engen, sich windenden Strasse gefiel durch ihren lanschaftlicher Reiz.

Roller, Helme, Adrenalin

Mit grossen, stabilen Rollern und Helmen ausgestattet, ging es auf einer ausgewiesene Abfahrtstrecke auf einem holprigen Weg hinab zwischen Weiden und Lärchbewaldungen. Ein Sessellift brachte uns dann erneut zum Ausgangspunkt nach oben für die nächste Abfahrt. Der Abend war dann dem gemeinsamen Grillieren auf dem Zeltplatz gewidmet.

Abgründe, Wasserfälle, Unwägbarkeiten

Mit dem «Canyoning» hatten wir uns den Höhepunkt für den Sonntag aufgehoben. Canyoning – das bedeutet in einem unwegsamen Oberlauf eines Flusses zu Fuss unterwegs zu sein, die von ihm geschaffene Schlucht zu entdecken und dabei Abgründe, Wasserfälle und Unwägbarkeiten zu überwinden. Abseilen, über nasse Felsen rutschen oder in natürliche Wasserbecken unterhalb einer Klippe springen wechselten sich dabei mit tastendem Vorwärtsgehen ab – alles natürlich mit professioneller Ausrüstung und unter Anleitung zertifizierter Guides!

Hier fanden wir eine optimale Mischung aus Abenteuer, sportlicher Herausforderung, Action und Geniessen der einmaligen Aussicht ins Valle Leventina. So mancher musste sich dabei mit einem aufkommenden mulmigen Gefühl auseinandersetzen und war über die Ermutigung und tatkräftige Hilfe der anderen froh.

Gemeinschaftliche Grenzerfahrungen

Erfahrungen mit den eigenen Grenzen, Spass und Herausforderung kamen an diesen drei Tagen zur Geltung. Den anderen von einer neuen Seite kennen lernen, das aufmerksame Schauen aufeinander, sich gegenseitig helfen und gemeinsam Aufgaben zu bewältigen ist nicht zuletzt für manchen eine wohltuende Erfahrung und vermittelt eine Ahnung davon, was mit «Gemeinschaft» im tieferen Sinne gemeint sein könnte.

Text: Dominik Friedrich, Präfektur; Fotos: Ekkehardt Stork

v.l.n.r.: Bai Xing Yu, Ze Anxiu, Dominique Friedrich, Noah Kniestedt, Mara Illien, Elias Rodriguez, Gian Andrea Züllig, Loris von Büren, Zhang Shechao, Jana Müller, Marc Neuschütz, Sitta Lang, Laura Kuoni (dahinter: Guide Andy), Flavia Sac, Enea Rossi. Vorne im Wasser: Simon Bellotti.

Am Seil: Marc Neuschütz, mit grüner Tasche: unser Guide.

Bereit zum Rutschen: Loris von Büren, oberhalb von Loris: Guide Simon.

Zhang Shechao.


Linke Reihe von vorne nach hinten: Laura Kuoni, Flavia Sac, Noah Kniestedt, Bai Xing Yu, Ze Anxiu, Damonique FriedrichRechte Reihe von vorne nach hinten: Jana Müller, Sitta Lang, Marc Neuschütz, Zheng Sheshao, Elias Rodriguez.

Vorschau

e-DISENTIS HERBST 2015 » RUBRIK GYMNASIUM & INTERNAT » VORSCHAU

Aufnahmeprüfung

Wie beginnt für dich der Weg nach oben?

Das übliche Aufnahmeverfahren – und eine Alternative: das Gymnasiale Einführungs-Assessmentjahr (GEA)

 
Wenn deine Eltern im Kanton Graubünden wohnen – oder zumindest ein Elternteil

Du besteht die Aufnahmeprüfung einer anerkannten Mittelschule – zum Beispiel die Aufnahmeprüfung, die der Kanton Graubünden am Gymnasium & Internat Kloster Disentis durchführt. Beachte bitte die Anmeldefristen – sieht unten.


Wenn deine Eltern nicht im Kanton Graubünden wohnen

Du machst die Aufnahmeprüfung am Gymnasium & Internat Kloster Disentis oder bestehst die Aufnahmeprüfung einer anerkannten Mittelschule in der Schweiz oder im Ausland.


Musst du auch bei Übertritt von einem anderen Gymnasium eine Prüfung bestehen?

Wenn du über eine erfolgreiche Promotion verfügst, kannst du ohne Aufnahmeprüfung ans Gymnasium & Internat Kloster Disentis wechseln.

Die Alternative zum üblichen Weg: unser Gymnasiales Einführungs-Assessmentjahr (GEA)

Wir bereiten dich mit dem Lehrplan des Gymnasiums nach den Richtlinien der Schweizerischen Maturität ein volles Jahr auf ein kantonales Aufnahmeverfahren vor. Zu unserem Gymnasialen Einführungs-Assessment GEA (nach den Richtlinien der Schweizerischen Maturitätsprüfung) trittst du in das 7. bis 11. Schuljahr ein. Unser Sekretariat berät Dich gerne zu diesem Angebot: +41 81 929 68 68.

Die Anmeldetermine:
Anmeldeschluss für die Aufnahmeprüfung in die ...

... 1. Klasse des sechsjährigen Gymnasiums: 14. Dezember '15
... 3. Klasse des Gymnasiums: 11. Januar '16
... oberen Klassen des Gymnasiums: 11. Januar '16

Die Prüfungstermine:
Aufnahmeprüfung in die ...

... 1. Klasse des sechsjährigen Gymnasiums: 16. Februar '16
... 3. Klasse des Gymnasiums: 15. März 2016
... oberen Klassen des Gymnasiums: 24./25. Mai 2016
e-DISENTIS HERBST 2015 » RUBRIK GYMNASIUM & INTERNAT » VORSCHAU

Vorbereitungskurs für Aufnahmeprüfung

Wir bereiten dich auf den Weg nach oben vor

Trainingsprogramm und Prüfungsaufgaben der letzten Jahre als Download.

Wir möchten, dass du die Aufnahmeprüfung schafft. Deshalb bieten wir dir ein Trainingsprogramm an – jeweils samstags.

Unser Trainingsprogramm


1. Samstag

Kurzprüfung zur Standortbestimmung, dazu Informationen über das Gymnasium & Internat Kloster Disentis


2. Samstag

individuelle Besprechung, Prüfungstechnik und Prüfungstaktik rund um die Sprachen


3. Samstag

Aufgaben, Prüfungstechnik und Prüfungstaktik rund um die Mathematik


4. Samstag 

vermischte Aufgaben Sprachen und Mathematik

 
5. Samstag

Realtime-Prüfung

  
6. Samstag

individuelle Besprechung der Realtime-Prüfung, dazu Tipps für die Prüfungstaktik

Wann finden unsere Vorbereitungstrainings statt?

Sende ein E-Mail an sekretariat@gkd.ch – und wir teilen dir die Termine per E-Mail mit. Wenn du lieber anrufst: +41 (0) 81 929 68 68.

Prüfungen zum Üben

e-DISENTIS HERBST 2015 » RUBRIK GYMNASIUM & INTERNAT » RÜCKSCHAU

Nacht der Lichter

Angebot RIG (Religions-Interessen-Gruppe)

«Nacht der Lichter» am 11. November 2015

Einstimmung von PD Dr. theol. Christina Tuor-Kurth – mit Zeugnissen von Teilnehmerinnen und Teilnehmern im letzten Jahr

Jedes Jahr im Winter findet in Chur die ökumenische Feier Nacht der Lichter statt. Die Katholische Landeskirche und die Evangelisch-reformierte Landeskirche des Kantons Graubünden tragen diese Feier gemeinsam. Im Mittelpunkt steht das Gebet in der Tradition der Gemeinschaft von Taizé.

Taizé, ein kleiner Ort im Burgund, zieht seit vielen Jahren jährlich Zehntausende von vorwiegend jungen Menschen aus allen Teilen der Erde an. In der ökumenischen Gemeinschaft der Brüder von Taizé verbringen sie dort ein gemeinsames Leben auf Zeit in Einfachheit, Freude und gelebter Solidarität. Sie singen miteinander, beten Taggebete, diskutieren über Bibeltexte und vieles mehr. In Taizé begegnen sich junge Menschen aus allen Teilen der Erde. Sie werden in ihrer Suche nach christlich geprägter Spiritualität unterstützt und bestärkt.

Der Geist von Taizé wirkt über das Burgund hinaus und spricht auch bei uns besonders durch die Gesänge viele Menschen an. So zieht auch die Nacht der Lichter in Chur jedes Jahr weit über 200 Junge und Erwachsene an, die miteinander eine Feier in Einfachheit und hoffnungsvoller Freude begehen.

Letztes Jahr wurde die Nacht der Lichter ins RIG-Programm aufgenommen. Etwa 40 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Kloster Disentis beteiligten sich am Vorbereitungsanlass, an der Vorbereitung und an der ökumenischen Feier in der Kathedrale in Chur vom Freitag, dem 7. November. In Berichten haben sie ihre Eindrücke festgehalten. Nachfolgend sind einige Ausschnitte abgedruckt.

Die diesjährige ökumenische Feier «Nacht der Lichter» findet am Mittwoch, 11. November, ab 18.30 Uhr in der Kirche St.Martin in Chur statt. Die Vorbereitung wird eine Woche vorher, am Dienstag, 4. November, 18.15-19.45 Uhr in der Kirche St.Regula, Chur, durchgeführt.

»Das Schönste daran sind die Lichter der Kerzen, welche einem das Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit geben.» Erinnerung an die letztjährige Nacht der Lichter. Foto PD Dr. theol. Christina Tuor

Altbekannte Anschauungen in neuem Licht betrachtet

 
«Mit ein paar Mitschülern aus meiner Klasse ging ich zu der Vorbereitung für die ökumenische Nacht der Lichter. Da mir der Name bereits gefiel und mich die Vorstellung, in einer Kirche voller Kerzen zu sein, faszinierte, meldete ich mich an, obwohl ich nicht eine grosse Ahnung hatte, was mir da begegnet. Wir gingen nach Chur an einem Nachmittag und liefen die Altstadt hinauf, bis wir an ein altes Gebäude kamen neben der Kirche. Man empfing uns freundlich, und wir stiegen die Treppen hinauf. In einem gemütlichen Raum warteten ein paar andere Schüler aus dem Gymnasium Chur. Uns wurde zuerst vorgestellt, was die Nacht der Lichter sei und woher die Idee eigentlich komme. Dazu schauten wir uns einen Film an über die Jugendtreffen in Taizé. Die Jugendlichen beten und tauschen sich über ihren Glauben aus. Man erkennt so immer wieder andere Ansichten von etwas Altem, das man dann überdenkt und sich so weiterentwickelt. Man lernt neue Bekanntschaften kennen und versucht in sich hineinzugehen und über das nachzudenken, was man im stressigen Alltag nicht kann. Die Bilder mit den warmen Räumen mit den tausend Lichtern und den Gesängen waren wundervoll. Nach diesem Film gingen wir in die Kirche und sangen ein paar Lieder, die wir dann am 7. November singen werden. Am Anfang trauten wir uns nicht, da wir die anderen Schüler nicht kannten, doch mit der Zeit machten uns die Lieder sehr Spass und alle sangen auch mit. Ich genoss die Lieder richtig, da sie schöne Melodien hatten und sie warm klangen.»
 

Dieser Gottesdienst war anders

 
«Am Freitag war es dann so weit, und ich freute mich auf diesen Gottesdienst, da die Bilder aus Taizé immer noch im Kopf waren. Vor der Kirche wurde Punsch verteilt, mit Schildern zeigten sie uns, dass wir nun vom stressigen Alltag uns beruhigen und besinnen müssen. Das fand ich sehr gut, denn einfach so in grösster Hektik in die Kirche reinzuplatzen, fand ich nicht angemessen. Wir setzten uns, und der Gottesdienst begann. Es war kein normaler Gottesdienst. Wir aus Disentis kannten ja viele Gottesdienste und mit der Zeit wurden sie für uns zu langweilig, doch dieser war anders. Die ganze Kirche war erhellt von den Kerzen und mit vielen Gesängen fingen wir an. Ich sang mit und genoss die Zeit mit meinen Schulfreundinnen. Nach einiger Zeit fing ich an, auch über mein inneres Licht nachzudenken. Was mich immer erleuchtet und auch aufstellt: meine Familie, die mich immer unterstützt, meine Freunde, die mich nach einer Enttäuschung wieder aufstellen, und auch der Gedanke, dass mir nichts fehlt und dass ich immer genug habe. Wenn man still und bei sich ist, kann man viel mehr darüber nachdenken, dass wir so zufrieden und glücklich sein können mit dem, was wir haben. Ich dachte an die Kinder in den Krisengebieten, die es nicht so gut haben wie wir. Ich schätze das, was ich habe, und dankte Gott dafür, dass er mich auch immer wieder behütet. Ich dachte auch daran, für wen ich ein Licht sein könnte, wen ich unterstützen könnte, und so Gott ein Stück weiterverbreiten.» 
 

Als würde man in dem Lied gefangen sein

 
«Die Dekoration mit dem Kerzenlicht, den Orangen und feinen Tüchern, die aufgehängt wurden, bot eine spezielle und heimische Atmosphäre. Wir haben gebetet und uns immer wieder Zeit genommen, um nachdenken zu können. Es wurde auch musiziert, was mir persönlich am besten gefallen hat. Viele Lieder haben wir am Einführungsnachmittag schon einmal gesungen. Eine kleine Band, wenn ich dies so nennen darf, hat die Lieder instrumental begleitet, dies hat den Schimmer des ganzen Anlasses unterstützt. Die Lieder wurden jedoch nicht nur einmal gesungen, nein. Wir haben kurze Lieder, von einer bis zwei Strophen, mehrere Minuten am Stück gesungen. Am Anfang war es mühsam, weil man mit den Liedern nicht 100 Prozent vertraut war. Jedoch nach kurzer Zeit konnte man sich, mit Hilfe der Kerzenlichter und der Decken, welche einem Wärme gaben, einfühlen. Denn nach längerem Hören der Lieder und Fühlen der Wärme der Kerzen war es so, als würde man in dem Lied gefangen sein. Ich persönlich bin ganz müde geworden und habe die Augen geschlossen. Ich konnte in dieser Zeit über vieles nachdenken und den Tag Revue passieren lassen. Jedoch habe ich nicht aufgehört zu singen.»
 

Ein Gefühl wie noch nie

 
«Ich bin froh, dass ich mich für die Nacht der Lichter angemeldet habe, denn mir wurde eine Art des Zusammenhaltes der Christen und Menschen gezeigt, welcher mir Eindruck hinterlassen hat. Ich durfte auch eine Art Meditation erleben, was ich so noch nie gefühlt hatte. Dazu kommt, dass ich noch nie so Zeit gehabt habe, über die alltäglichen Dinge des Lebens nachzudenken. Nach der Nacht der Lichter nehme ich mir manchmal einfach fünf Minuten Zeit, schliesse die Augen und denke einfach nach.»
 

Wir verwenden Cookies und Google Analytics, damit wir unsere Internetseite laufend verbessern und Sie bestmöglich mit Informationen versorgen können. Durch die weitere Nutzung der Internetseite erklären Sie sich mit der Verwendung der oben genannten Dienste einverstanden. Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.